Motivation

Der Umstand, dass im Pflege-, Assistenz- und Verwaltungsprozess ein Großteil der Zeit für Dokumentationen, Prüfungen und andere bürokratische Dinge in Anspruch genommen werden muss, ist eine der grundlegenden Ursachen dafür, dass die Zeit für die interaktiv-emotionale Kerntätigkeit der Pflege mehr und mehr verloren geht. Logische Konsequenzen sind die Minderung der Lebensqualität der Patienten, unnötige Mehrbelastungen für das Pflegepersonal, Ineffizienzen, auch bezüglich Leistungserbringung und Wirtschaftlichkeit, sowie Qualitätsverluste in der medizinisch-pflegerischen Versorgung.

Vision

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, können technische Assistenzsysteme einen entscheidenden Lösungsansatz darstellen. Alltagstaugliche Technik- und Dienstleistungs-Angebote zur Unterstützung und Vernetzung von Patienten, Angehörigen, Pflegekräften und Ärzten, z.B. Telecare, Notfallerkennung, Pflegedokumentation oder Mobilisierung, müssen erforscht und entwickelt werden. In diesem Umfeld sind in den letzten Jahren zahlreiche, proprietäre Lösungen entstanden, die weiterentwickelt, ergänzt und zu einem interoperablen System zusammengeführt werden müssen, das die Pflegeprozesse effektiv unterstützt.

Für den Erfolg assistiver Technologien, speziell der IKT, sind die Akzeptanz der Anwender und deren Gewissheit über Qualitätsgewinn und „Wertschöpfung“ unerlässlich. Die Technikentwicklung soll sich nach den konkreten Bedürfnissen für alle Beteiligten richten und weniger nach dem technisch Machbaren. Erst wenn die Technik zur Verbesserung der real empfundenen Pflegequalität, sowohl beim Patienten als auch bei den Leistungserbringern und nicht nur zur Verbesserung der gemessenen, vorgegebenen Kennzahlen eingesetzt wird, entsteht höhere Akzeptanz.
Zudem sind erst durch eine Integration der Anwender bereits zu Beginn des Entwicklungs-/ Konzeptionsprozesses unter gleichzeitiger Beachtung der individuellen Interessen, Bedürfnisse und Wünsche, bedarfsgerechte und nutzbringende Lösungen möglich. Es müssen Kommunikationsbarrieren überwunden werden, um praxistaugliche Assistenzsysteme zu entwickeln und erfolgreich in bestehende Pflegeprozesse und Behandlungsabläufe zu implementieren.

Ziele

Ziel des Netzwerkes ist es, durch die Entwicklung von High- und Lowtech-Systemen, die Effizienz und die Qualität der medizinisch-pflegerischen Versorgungsprozesse zu steigern. Die Wirksamkeit der Leistungserbringung und die Wirtschaftlichkeit von Pflegedienstleistern soll durch entsprechend bedarfsgerechte Konzepte zur vollständigen Integration von Assistenzsystemen in die Versorgungsprozesse signifikant verbessert werden.

Entsprechend können folgende Anforderungen an zu entwickelnde Konzepte und Produktlösungen abgeleitet werden:

  • Entlastung des Personals von Sekundäraufgaben
  • bedienfreundliche und skalierbare, an Bedürfnisse aller Akteure anpassbare Lösungen
  • Plug & Play-Fähigkeit der Komponenten
  • Kompatibilität mit der Arbeitsweise und der Systeme untereinander
  • Integration der Systeme in bereits bestehende Prozesse und Abläufe
  • Einhaltung von Datenschutzanforderungen
right